Dom St. Marien Zwickau

Der Dom St. Marien ist die Hauptkirche unserer Stadtkirchgemeinde und der Stadt Zwickau. Hier finden Sie Informationen, Aktuelles und ein paar Impressionen. Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

Kontakt

Ev.-Luth. Stadtkirchgemeinde
Pfarramt
Domhof 10
08056 Zwickau

(0375) 27 43 51-0
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Öffnungszeiten Pfarramt:

mo 10-12 Uhr und 14-16 Uhr
di  14-17 Uhr
do 14-16 Uhr
fr 10-12 Uhr
sowie nach Vereinbarung

Der Dom St. Marien in Zwickau ist eine der bedeutendsten Hallenkirchen der obersächsischen Spätgotik. An ihm läßt sich eine über 800 Jahre alte und sehr wechselvolle Geschichte des Glaubens und Bauens ablesen. Die Anfänge der Stadtpfarrkirche St. Marien reichen bis um das Jahr 1180 zurück. Der romanische Vorgängerbau wurde in der Zeit von 1453 bis 1565 zur Hallenkirche im Stil der obersächsischen Spätgotik umgebaut. Nachdem der gotische Turmhelm 1650 durch einen Blitzschlag zerstört worden war, erhielt der Turm in den Jahren 1671 bis 1677 nach einem Entwurf von Zimmermeister Joachim Marquard aus Plauen seinen charakteristischen barocken Helm, der eine Höhe von 88 Metern erreicht. Von 1885 bis 1891 erfolgte unter Oskar Mothes eine grundhafte Sanierung der Kirche, bei der die bauliche Hülle im Geist des Historismus modifiziert und unter anderem an den Strebepfeilern um ein Skulpturenprogramm erweitert wurde. Es stellt Apostel, Propheten und Persönlichkeiten der Reformation dar.
Die Kirche hat sich wegen tektonischer Bewegungen im tieferen Untergrund und infolge des Steinkohlenbergbaues auch unter dem Stadtzentrum um etwa 3,70 m gesenkt und um mehr als 1,30 m nach Südosten bewegt, was die Baupflege bis heute und auch weiterhin vor ständig neue Herausforderungen der Gebäudesicherung und -sanierung stellt.
Der repräsentative Kirchenbau entspricht seiner wertvollen Ausstattung mit Bild- und Kunstwerken. Sehenswert sind im Inneren insbesondere der Flügelaltar von Michael Wolgemut (1479), das Vesperbild von Peter Breuer (1502), das Heilige Grab von Michael Heuffner (1507), das Netzrippengewölbe (1536/1565), der Doppelwendelstein, die Kanzel und der Taufstein von Paul Speck (1538), die barocken evangelischen Beichtstühle (1632), sowie Bildwerke und Epitaphien aus verschiedenen Epochen. Die 5400 Pfeifen und 77 Register umfassende viermanualige Orgel der Firma Eule (Bautzen) ist die größte jemals in der DDR gebaute Kirchenorgel (1966).
Zwickau gilt nach Wittenberg als die zweite Stadt, in der die Reformation umfassend Fuß faßte. Bereits seit 1517 predigte der Humanist Johannes Wildenauer (Egranus) an der Marienkirche in reformatorischem Geist. 1520 bis 1521 wirkte Thomas Müntzer auf Empfehlung Martin Luthers zunächst für ein halbes Jahr als Prediger an der Marienkirche, danach ein halbes Jahr als Prediger an der Katharinenkirche. Dort kam er mit den später sogenannten “Zwickauer Propheten" um Nikolaus Storch in Kontakt, die unter anderem die Kindertaufe ablehnten und der persönlichen Glaubenserfahrung mehr Autorität als dem geschriebenen Bibelwort beimaßen. Da es in der Stadt zunehmend zu radikalen Auseinandersetzungen zwischen Müntzer und seinen Anhängern sowie den anderen Predigern und Altgläubigen kam und ein Aufruhr drohte, entließ der Rat Müntzer 1521 als Prediger, worauf dieser und einige seiner Anhänger die Stadt verließen. 1521 bestellte der Rat mit Nikolaus Hausmann den ersten protestantischen Pfarrer an der Stadtkirche St. Marien, der die vergleichsweise frühe Einführung der Reformation im lutherischen Sinne in Zwickau bewirkte. Dieser führte 1524 die „Deutsche Messe“ in Zwickau ein, bei der auch erstmals das Altarsakrament in beiderlei Gestalt ausgeteilt wurde. Martin Luther hielt sich vom 27. April bis 3. Mai 1522 in Zwickau auf und predigte mehrmals an verschiedenen Orten. Es gab einen umfangreichen Briefwechsel zwischen den Reformatoren und dem Rat, Pfarrern und Bürgern der Stadt. Luther war besonders mit dem Bürgermeister Hermann Mühlpfordt und dem Pfarrer an St. Marien, Nikolaus Hausmann, befreundet. Hausmann regte Luther zur Abfassung seiner programmatischen Schriften zur Reform des Gottesdienstes und zur Formulierung des Kleinen Katechismus an. Er wurde 1529 als einer der ersten evangelischen Superintendenten eingesetzt.
Von 1737 bis 1743 war Johann Ludwig Krebs, der berühmte Meisterschüler Johann Sebastian Bachs, auf dessen Empfehlung als Organist an der Marienkirche tätig. Im Taufbuch der Stadtkirche St. Marien ist Robert Schumanns Taufe am 14. Juni 1810 eingetragen. Vom siebenten Lebensjahr an erhielt er Klavierunterricht vom Organisten der Marienkirche, Johann Gottfried Kuntsch, dem er später sein Opus 56 widmete. In St. Marien hatte er als Elfjähriger einen seiner ersten öffentlichen Auftritte, „stehend am Klavier“, wie er später selbst schrieb.
Auf Grund ihrer Größe und der großen Ausstrahlungskraft ihrer Baugestalt erhielt die Stadtkirche 1935 die offizielle Bezeichnung „Dom“.
Gottesdienste werden i.d.R. sonntags und feiertags 10.30 Uhr gefeiert.
Die Kirche ist außerhalb der Gottesdienstzeiten i.d.R. dienstags bis sonnabends zur stillen Andacht und Besichtigung geöffnet (Die aktuellen Öffnungszeiten werden auf der Internetseite der Kirchgemeinde www.stadtkirchgemeinde.de bekanntgegeben). Um die Öffnung zu ermöglichen, wird ein Eintrittsentgelt erhoben.
Neben Gottesdiensten und Kirchenmusiken werden auch Kirchenführungen, Orgelführungen und Turmführungen angeboten.

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